Loro Ciuffenna

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Loro Ciuffenna
Loro Ciuffenna (Italien)
Loro Ciuffenna (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Arezzo (AR)
Koordinaten 43° 35′ N, 11° 38′ OKoordinaten: 43° 35′ 12″ N, 11° 37′ 43″ O
Höhe 330 m s.l.m.
Fläche 86,67 km²
Einwohner 5.854 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 52024
Vorwahl 055
ISTAT-Nummer 051020
Bezeichnung der Bewohner Loresi
Schutzpatron Santa Maria Assunta (15. August)
Website Loro Ciuffenna

Panorama von Loro Ciuffenna

Loro Ciuffenna ist eine italienische Gemeinde mit 5854 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Arezzo in der Region Toskana und ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia[2] (Die schönsten Orte Italiens).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage von Loro Ciuffenna in der Provinz Arezzo

Die Gemeinde erstreckt sich über rund 87 km². Sie liegt etwa 25 km nordwestlich der Provinzhauptstadt Arezzo und 40 km südöstlich der Regionalhauptstadt Florenz am Fluss Ciuffenna und im oberen Arnotal (Valdarno superiore), ohne an den Fluss zu grenzen. Sie liegt im Bistum Arezzo-Cortona-Sansepolcro und in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E, 2 140 GR/G.[3]

Zu den wichtigsten Gewässern der Gemeine gehören die Torrenti Agna (8 von 14 km im Gemeindegebiet) und der Ciuffenna (12 von 22 km im Gemeindegebiet).[4]

Zu den Ortsteilen zählen Anciolina (933 m, ca. 20 Einwohner), (Il) Borro (266 m, ca. 20 Einwohner), Casamona (621 m, ca. 20 Einwohner), Chiassaia (787 m, ca. 10 Einwohner), Faeto (612 m, ca. 20 Einwohner), Gorgiti (644 m, ca. 35 Einwohner), Gropina (381 m, ca. 40 Einwohner), Modine (699 m, ca. 40 Einwohner), Poggio di Loro (626 m, ca. 80 Einwohner), Pratovalle (631 m, ca. 25 Einwohner), Rocca Ricciarda (943 m, ca. 10 Einwohner), San Clemente in Valle (545 m, ca. 80 Einwohner), San Giustino Valdarno (308 m, ca. 1350 Einwohner), Trappola (851 m, ca. 20 Einwohner) und Trevane (825 m, ca. 20 Einwohner).[5]

Die Nachbargemeinden sind Castel Focognano, Castel San Niccolò, Castelfranco Piandiscò, Castiglion Fibocchi, Ortignano Raggiolo, Talla und Terranuova Bracciolini.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname setzt sich aus den beiden Bestandteilen Loro (für lat. Laurus, dt. Lorbeer) und Ciuffenna (Name des Flusses, an dem der Ort liegt) zusammen. Erstmals erwähnt wurde der Ort 1050, der Fluss dagegen schon 1037 (unter dem Namen Ioffinne). Der Name des Flusses wurde dem Ortsnamen 1863 angehängt. Die erste Besiedelung der Gegend fand laut Titus Livius Ab urbe condita libri CXLII durch die Etrusker statt.[6] Durch die Lage an einer alten Handelsstraße von Arezzo nach Fiesole wuchs der Ort recht schnell. Nach dem Zerfall des weströmischen Reiches fiel der Ort unter die Kontrolle der Byzantiner und der Langobarden.[7] Die Burg Castello di Loro entstand um das Jahr 900. Die erste offizielle Erwähnung erhielt der Ort in einem Dokument von 1059, mit dem die Grafen Conti der Familie der Ubertini den Ort zur Verfügung stellten.[7] 1293 übernahm die Republik Florenz die Kontrolle über den Ort, 1462 erarbeitete er seine ersten Statuten.[8]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uhrturm Torre dell’Orologio im Ortskern
Die Pieve di San Pietro a Gropina bei Loro Ciuffenna
Die alte Wassermühle im Ortskern
Die Abtei Sant’Andrea a Mama oberhalb des Hauptortes
  • Santa Maria Assunta, Kirche im Ortskern, enthält von Lorenzo di Bicci[9] das Tafelbild Madonna con Bambino tra angeli e Santi, Incoronazione di Maria Vergine, Evangelisti.
  • Mulino ad acqua, Wassermühle am Ciuffenna im Ortskern. Entstand im 12. Jahrhundert und gilt als älteste Wassermühle der Toskana.[10]
  • Museo Venturino Venturi, Museum im Rathaus.[9]
  • Badia di Sant’Andrea, kurz nördlich des Ortskerns gelegene Abtei, die bereits im 11. Jahrhundert existierte.[11]
  • Santuario della Madonna dell’Umiltà, kurz außerhalb des Ortskerns an der Straße nach Gropina gelegen. Entstand am Anfang des 17. Jahrhunderts.[11]
  • Pieve di San Pietro a Gropina, Monumento nazionale.
  • San Giustino, Pieve im Ortsteil San Giustino Valdarno, im 11. Jahrhundert dokumentiert.[11]
  • Santa Maria Assunta, Kirche im Ortsteil Poggio di Loro, die bereits 780 erwähnt wurde.[9]
  • Santa Lucia a Sagona, Kirche in Sagona, die 1274/75 dokumentiert wurde.[11]
  • San Jacopo, Kirche im Ortsteil Modine.
  • Santa Maria Assunta, Kirche im Ortsteil Faeto.
  • San Michele Arcangelo, Kirche im Ortsteil Anciolina.
  • Rocca Ricciarda, Burgruine im Ortsteil Rocca Ricciarda.

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Loro Ciuffenna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. I borghi più belli d’Italia. Borghipiubelliditalia.it, abgerufen am 6. August 2017 (italienisch).
  3. Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 30. Oktober 2016 (italienisch) (PDF; 330 kB)
  4. Offizielle Webseite des Sistema Informativo Ambientale della Regione Toscana (SIRA) zu den Gewässern in Loro Ciuffenna, abgerufen am 30. Oktober 2016 (italienisch)
  5. Offizielle Webseite des ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Ortsteilen und Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Arezzo, abgerufen am 30. Oktober 2016 (italienisch)
  6. TerraLauri: Le terre di Loro: dagli Etruschi ai Romani, abgerufen am 30. Oktober 2016 (italienisch)
  7. a b TerraLauri: Il lorese nell’Alto Medioevo: terra di frontiera e di contese, abgerufen am 30. Oktober 2016 (italienisch)
  8. TerraLauri: Guerrieri, vescovi e feudatari nel Valdarno Superiore e nel lorese, abgerufen am 30. Oktober 2016 (italienisch)
  9. a b c Touring Club Italiano: Toscana.
  10. Federica Crini: Un mulino ad acqua in attività da 900 anni: l'antico mestiere del mugnaio di Loro Ciuffenna. In: Valdarnopost, 23. August 2015 (abgerufen am 3. November 2016, italienisch)
  11. a b c d I Luoghi della Fede (Arezzo/Valdarno superiore), Webseite der Region Toskana, abgerufen am 3. November 2016 (italienisch)