Montescudaio

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Montescudaio
Montescudaio (Italien)
Montescudaio (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Pisa (PI)
Koordinaten 43° 20′ N, 10° 38′ OKoordinaten: 43° 19′ 37″ N, 10° 37′ 37″ O
Höhe 242 m s.l.m.
Fläche 19,9 km²
Einwohner 2.167 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 56040
Vorwahl 0586
ISTAT-Nummer 050020
Bezeichnung der Bewohner Montescudaini
Website Montescudaio

Panorama von Montescudaio

Montescudaio ist eine italienische Gemeinde mit 2167 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Pisa in der Toskana und ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia[2] (Die schönsten Orte Italiens).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage von Montescudaio in der Provinz Pisa

Der Ort liegt etwa 242 m ü. NN und ist zirka 15 Kilometer von der Mittelmeerküste entfernt. Wie Guardistallo und Casale Marittimo liegt Montescudaio auf einem der Hügel, die die Ebene von Cecina nach Osten hin abschließen. Der Ort liegt im Zentrum des Weinbaugebietes Montescudaio DOC und in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone D, 1879 GG[3].

Einziger Ortsteil (Frazione) ist Il Fiorino (242 Höhenmeter, ca. 720 Einwohner).[4]

Zu den Nachbargemeinden gehören Cecina (LI), Guardistallo, Montecatini Val di Cecina und Riparbella.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Hügel von Montescudaio wurden vorrömische Siedlungen der Villanova-Kultur und der Etrusker entdeckt. Im Mittelalter befand sich hier ein Benediktinerkloster. Durch seine strategische Position erlangte der Hügel militärische Bedeutung und wurde befestigt. Erwähnt wurde der Name Montescudaio, der sich vom lateinischen Mons Scutarius (Berg der Schilde) ableitet, zuerst als Burg der Grafen della Gherardesca in einem Dokument aus dem Jahre 1092. Er blieb bis 1406 unter der Herrschaft Pisas. Unter Florenz war er von 1479 bis 1648 autonome Gemeinde, und danach, bis 1749, Lehen der Adelsfamilie Ridolfi. Durch zwei Erdbeben in den Jahren 1846 und 1871 wurden große Teile der Ortschaft zerstört, darunter auch die alte Benediktinerkirche Santa Maria und die mittelalterliche Burganlage.

Wie in vielen Landgemeinden der Toskana waren Olivenöl und Weinbau über Jahrhunderte die Haupteinnahmequelle der Bevölkerung. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor Montescudaio dann durch Abwanderung in die nahegelegenen Industrie- und Handelszentren an der Küste wie Cecina und Rosignano Marittimo einen Teil seiner Bevölkerung; durch Förderung des Tourismus und des Anbaus von Qualitätsweinen konnte diese Entwicklung jedoch aufgehalten werden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Baubestand des Ortes ist teilweise mittelalterlich. Einige alte Türme (wie die Torre Guardiola) und Festungsmauern weisen auf die ehemals starken Befestigungsanlagen hin.

Kirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chiesa di Santa Maria Assunta – Pfarrkirche, vom Kirchvorplatz hat man einen schönen Panoramablick auf das Umland.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vino Estate (14. und 15. August) – Weinfest
  • Mostra mercato vino DOC (erster Sonntag im Oktober) – Volksfest mit Weinmesse
  • Festa dell’olio (November) – Olivenölfest
  • Festa della birra – Bierfest

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Montescudaio unterhält mit folgenden Städten und Gemeinden Partnerschaften:[5]

Söhne und Töchter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Luigi Marrucci (1945–2023), katholischer Geistlicher, Bischof von Civitavecchia-Tarquinia

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Montescudaio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. I borghi più belli d’Italia. Borghipiubelliditalia.it, abgerufen am 6. August 2017 (italienisch).
  3. Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 14. November 2012 (italienisch) (PDF; 330 kB)
  4. Offizielle Website des ISTAT (Memento des Originals vom 19. April 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dawinci.istat.it (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Pisa, abgerufen am 14. November 2012 (italienisch)
  5. Offizielle Website der Gemeinde Montescudaio zu den Städtepartnerschaften, abgerufen am 16. Oktober 2011